Halbe Sachen on Tour – denkst 2016
Am Wochenende waren wir auf unserer ersten Blogger-Konferenz, der denkst in Nürnberg. Und wenn man davon absieht, dass ich Freitag direkt aus dem Büro kam, mir Einhalb geschnappt habe und dann los ist, hatte es auch nicht viel mit Familie und Beruf zu tun. Wenn ich jetzt streng an die Marke „Halbe Sachen“ denke, hat es hier nichts verloren. Aber aus zwei oder vielleicht zweieinhalb Gründen möchte ich es dennoch tun: Zum einen zum Danke sagen und zum anderen, um eine spannende Erkenntnis mit euch zu teilen. Der halbe Grund kommt zum Schluss und dem wird hier nicht vorgegriffen. Wer mehr über die Konferenzinhalte wissen möchte, kann dies hier tun: http://denkst.net/eindruecke-der-denkst16/
Kitsch as kitsch can
Wer mich kennt, weiß ich tendiere eher so zu norddeutscher Nüchternheit (ja, Christine, ich ging früher auch ans Wasser). Daher kommt es mir auch komisch vor, zu schreiben, wie dankbar ich für diese Elternblogger-Konferenz bin. Für den inhaltlichen Austausch, für die direkten Begegnungen und für die vielen Anregungen. Für mich war es quasi Ehrensache hinzufahren, vor allem, weil ich Susanne treffen wollte. Zusammen mit Sven hat sie die denkst gegründet und organisiert. Susanne war die ALLERerste Person, die unseren E-Mailnewsletter abonniert hat (noch vor Familie und Freunden) und stand uns schon öfters mit Rat und Tat rund ums Bloggen zur Seite – außerdem backt sie total leckere Kekse.

Das ist der Inhalt einer Goodie-Bag, ergänzt um ein Malbuch aus der Kinderbetreuung und einigem Material aus Gesprächen mit Sponsoren-Vertretern – ich bin platt!
Was die beiden auf die Beine gestellt haben, war enorm: Die Vorträge waren von hochkarätigen Referenten auf ihren Gebieten (wobei ich mir nicht die Industrie-Vorträge angehört habe), die Kinderbetreuung (durch http://cri-cri.de) war tiptop und ermöglichte mir einen komplett kinderfreien, inputreichen Vormittag.
Ein großes Dankeschön, auch an alle Sponsoren: Zur denkst 2017 fahre ich ohne Kinder und bestücke mit der Goodie-Bag die nächsten 5 Geburtstage und Weihnachtsfeste.
Da quasi kein denkst-Vortrag ohne das Nuf auskam, möchte ich mich auch noch mal bei ihr bedanken: Ich habe mir vom Büchertisch ihr „Sehr gerne, Mama, du Arschbombe“ gekrallt. Ihr Text „Schau mir in die gelben Augen, Kleines“ war der erste Blogartikel ever, der mir in Erinnerung blieb. Wobei ich nicht mehr weiß, wie ich auf ihn gekommen bin.
With a little help from my (blogger) friends
Auf die Vorträge möchte ich gar nicht im Einzelnen eingehen, das haben andere schon toll gemacht. Was mich aber nachhaltig beeindruckt hat, war die positive Grundstimmung, die von allem ausging. Als noch relativ junges Blog (allerdings bei weitem nicht das jüngste) mit nischigem Thema war ich nicht sicher, ob die Halben Sachen überhaupt auf so eine Elternkonferenz gehören. Schließlich kocht, bastelt und dekoriert hier niemand (also schon, aber nicht auf dem Blog). Dabei liegt es gar nicht daran, dass ich es doof finde – nur können es andere viel besser und ich bin dazu viel zu pragmatisch (wenn ich koche, will ich essen, nicht fotografieren).
Aber durchweg alle Speaker haben pro Vielfältigkeit der Blogs, pro Vernetzung und Austausch und gegen Eitelkeit gepredigt. Für Außenstehende mag das irgendwie Naheliegend sein, aber bei so mancher Welle im Twitterdorf der Elternblogger könnte auch ein ganz anderer Eindruck entstehen.
Diese lustigen kleinen Mama- und Elternblogs
Gleich mehrere Referentinnen haben sich mit verschiedenen Schwerpunkten dem Thema angenommen, welche Relevanz Elternblogger haben. Dabei fand ich insbesondere Alus Insights total spannend, dass Elternblogger in der Politik gelesen werden. Schließlich bilden Sie –gerade durch ihre Heterogenität – doch viele verschiedene Aspekte des Lebens als Familie ab. Diskussionen die Elternblogs lostreten, können große Wellen schlagen, wie z. B. die Forderung die Bundesjugendspiele abzuschaffen, die hier startete oder die Initiative „Blogger für Flüchtlinge“ bei der schon über 150.000 Euro gesammelt wurden und die ganz maßgeblich von Elternbloggern mitgetragen wurde.
Ein anderer Hinweis für die Relevanz von Elternblogs: Die Süddeutsche Zeitung schickte eine freie Redakteurin und berichtet auf ihrer Internetseite, zwar im Bereich Bayern stattbei Digital, aber es ist ein Anfang.
Wir können also was bewegen! Dafür müssen wir allerdings mutig sein und auch mal einen (kontroversen?) Standpunkt beziehen.
Das hat Olli, der aus verschiedenen Gründen erst am Vormittag mit Zweihalb nachkam, und mich auf unserem Weg bestärkt. Wir möchten euch weiterhin zeigen, wie wir Familie und Beruf vereinbaren. Gerne möchten wir zukünftig noch viel mehr verschiedene Menschen und Wege aufzeigen. Hier spinnen wir derzeit an einigen Ideen – aber noch ist nichts spruchreif. Falls ihr schon wisst, was ihr hier lesen wollt: Immer her mit Euren Gedanken und Meinungen: Wir freuen uns!
Was noch fehlt
Was wirklich noch fehlt, ist ein Dank, an einige tolle Frauen, die ich kennen lernen durfte: Ganz besonders Miriam für’s mich anquatschen und unterhaken, an Dani für’s Einhalb mit ihrem Handy spielen lassen, als sie schon sehr müde wurde (also das Kind, nicht die Dani). Denn ich stand mir – wieder mal – mit meiner Schüchternheit selbst im Weg.
Auch wenn Leute, die mich gut kennen, das kaum glauben mögen: In unbekannter Umgebung werde ich gerne zum stummen Fisch. Ganz besonders, wenn da all diese tollen, langjährigen Bloggerinnen sind, die sooo viel mehr Ahnung, Erfahrung und Co. haben. Bevor ich was Falsches sage oder mich gar aufdränge (das unterkühlte Norddeutsche, ihr wisst schon), sage ich lieber nix. Irgendwie komme ich mir dabei vor, wie ein Teenie der vor dem Hotel seiner Stars um Autogramme schreit. Albern? Schon so’n bisschen – ich weiß.
Trotzdem twittere ich lieber so vor mich hin. Was unter Umständen dazu führt, dass ich auf

Eine Nachricht von @meworkingmom – dabei hatte ich sie doch schon längt gesehen.
einmal Direktnachrichten von einer meiner Lieblingsbloggerinnen kriege… Wie peinlich! Ich habe mich dann nach dem Vortrag artig vorgestellt.
Gut, ich übe das dann auf der Blogfamilia Anfang Mai noch mal – und ihr anderen Blogger wisst jetzt: Sprecht mich ruhig an. Ich kreische nicht, falle nicht in Ohnmacht und will auch keine Autogramme.
Fazit oder tldr: Die denkst war toll! Elternblogger zeigen das vielfältige Familienleben in Deutschland und sollten ruhig mutiger Stellung zu ihren Themen beziehen. Jette übt das mit dem Mut noch – und 2017 sind wir sicher wieder mit dabei.
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